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Heute treffen wir uns mit dem Osterhasen. Den kannte ich gar nicht, bevor ich nach Österreich kam. Einige Tage vor Ostern ist eine Kollegin mit einem Hasen aus Schokolade zu mir gekommen und hat gesagt: „Grüße vom Osterhasen!“ Süß und nett fand ich, dass man sich in Österreich so viele Hasen aus Schokolade zu Ostern schenkt. Stimmt! Plötzlich merkte ich, dass es zu dieser Zeit überall Hasen gab. Ich fragte also meine Kollegin, warum es so ist. Sie sagte mir: „Amélisechen, du. Der Osterhase bringt die Ostereier. Deshalb mögen wir ihn.“ Ja sicher! Ich auch! Ich war nur nicht daran gewöhnt. In Frankreich, außer im Elsaß, dass lernte ich später, wurden die Ostereier von fliegenden Glocken gebracht. Es klingt laut, aber man hört sie nie, so wie man den Osterhasen nie sieht! So schnell sind sie alle. Seit dem Mittelalter hören die Glocken am Gründonnerstag zu läuten auf. In Frankreich sag man, dass die Glocken nach Rom fliegen, um vom Papst gesegnet zu werden. Wenn sie dann zu ihren Türmen wiederkehren, lassen sie Schokolade in den Gärten fallen. Im deutschsprachigen Raum wurde Ostern und Jesus seit dem Mittelalter mit dem Hasen assoziiert. Der Hase ist ein Symbol für Fruchtbarkeit und das Wiederaufleben der Natur. Seit er von einer sehr berühmten Schokoladefirma weltweit mit einem goldenen „Fell“ verkauft wurde, werden Hasen auch in Frankreich mehr und mehr verschenkt. Ich finde aber in Frankreich immer noch ein paar traditionelle Schokoladeglocken, Hühner und sehr kleine Fische und Meeresfrüchte für die österreichischen Kollegen. Jetzt bleibt aber noch immer eine Frage offen, ist der Osterhase wirklich immer ein Feldhase oder ist er manchmal ein Kaninchen? Ich habe das Gefühl, dass viele schon gezähmt sind. Eine Antwort wird es sicher einmal geben. Bis dann, frohe Ostern!
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