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Sehr oft werde ich gefragt, was ich aus Frankreich vermisse. In den Augen des Fragestellers sehe ich immer etwas zum Essen und etwas zum Trinken. Meine Antwort ist aber „Meine Familie und Schwämme“. Ja! Wenn ich beim Geschirrspülen bin, vermisse ich immer die Naturschwämme, die man in Frankreich benutzt. Geschirr in Österreich abzuwaschen ist für mich eine Herausforderung. Die Schwämme, die man in Österreich meistens benutzt, schäumen sehr, rutschen mir immer aus den Händen, sind manchmal super klein und haben sehr aggressive Farben. Ich brauche fast immer eine Bürste um das Geschirr richtig zu reinigen. An einem Abend entglitt mir der Schwamm und fiel in einen Ratatouille-Eintopf! Da beschloss ich, Naturschwämme aus Frankreich nach Wien mitzunehmen. Nach dieser wichtigen Entscheidung fühlte ich mich erleichtert. Ich fing auch an, von ihnen zu träumen, von ihrer angenehmen hellgelben Farbe, ihren Löchern, die an Emmentaler erinnern, von ihrer geschwungenen Form und davon, wie schnell sie viel Wasser aufsaugen können. Dieses Bild hatte ich immer im Kopf. Als ich dann in Frankreich war, kaufte ich mir sofort welche und versteckte sie gleich in meinem Koffer. Ich hatte Angst, dass meine Familie sie finden könnte. Sie hätten sicher gedacht, dass ich verrückt geworden bin. Seitdem freue ich mich mehr auf das Geschirrspülen. Interessant! Ich merke auch, dass viele Freunde aus Frankreich mich ein bisschen um meine Naturschwämme beneiden. Ja! Amélise! Du bist nicht allein!
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